Als wir in Wadi Halfa am südlichen Ufer vom Nassar Stausee im Sudan ankommen fühlt es sich an, als wäre eine große Last von unseren Schultern gefallen. Sofort kann man spüren, dass sie ganze Stimmung so viel entspannter ist und die Menschen wesentlich zurückhaltender. Außerdem kann man direkt sehen, dass wir einen Schritt näher am „wahren Afrika“ sind, indem die Hautfarbe um uns herum nun endlich das typische afrikanische schwarz annimmt. Die gewisse Unfähigkeit, vor der Türe zum Zoll eine Schlange zu bilden besteht zwar noch immer, aber drinnen sind alle Beamten super freundlich und checken unser Gepäck eher großzügig und sehr schnell. Draußen wechseln wir Dollar und Euro in Sudanese Pounds, weil es im gesamten Sudan keine Bankomaten gibt, die fremde Karten akzeptieren. Wir spingen in einen Minibus und zahlen die 5 Sudanesischen Pfund Fixpreis, um die paar Kilometer in die Stadt und unser neues Hotel oder wie es hier heißt „Locanda“ zu fahren, welches unser neues Zuhause für die nächsten paar Tage sein wird. Für 1,50 Euro ist es eine Art Schnäppchen, die Dursche ist zwar lediglich ein Eimer, aber es ist sauber und hat ein Bett.
I’m staying with our new French friend Ben and Susi and Marc share a room. Quite often when we are having dinner at our amazingly good local restaurant we talk about the hierarchy of overland travel. At the bottom rung of the ladder you have the tramps like Ben who is walking a good chunk of the Nubian Desert. Then you have the cyclists, who are the working class heroes who can take very few creature comforts. We are the boring middle class, superseded by the 4x4 upper class with their AC, fridges, more than 3 pairs of pants and roof tents. The real aristocracy of the whole system are the over land trucks kitted out with showers, hot running water and all the creature comforts of a house. So whilst waiting in Wadi Halfa for the motorbikes to arrive, we mix with most of the spectrum from the class system, as it’s the only crossing point into Egypt and the NE of Africa. One group is a sponsored South African team driving 3 brand new VW Amarok 4x4 which I have never seen before. They fill us in on the 300km route through the Nubian Desert following a disused railway and tell us that its easy riding and we should manage at least 80km per hour. We are sold and decide to go for it and we will fit our desert tires when the bikes arrive. Lesson learned, never trust advice from the upper class!
Ich wohne zusammen mit unserem neuen französischen Freund Ben und Susi und Marc nehmen sich ein zimmer zusammen. Sehr oft während wir gemeinsam beim Abendessen in unserem unglaublich guten einheimischen Restaurant sitzen sprechen wir über die Hirarchie des Reisens über Land. Auf der untersten Sprosse der Leiter stehen Landstreicher wie Ben, der ein gutes Stück durch die nubische Wüste läuft, dann gibt es die Fahrradfahrer, die die Helden der Arbeiterklasse darstellen, ein gewisses Maß an Komfort eingeschlossen. Wir sind die langweillige Mittelklasse, überboten von der gehobeneren 4x4 – Klasse mit Klimaanlage, on-bord-Kühlschränken, mehr als drei paar Hosen und Dachzelten. Die wahren Aristokraten in diesem Systemsind die großen Overland-Trucks, ausgestattet mit Duschen, heißem fließenden Wasser und all dem Komfort, den man von zu hause kennt. Während wir in Wadi Halfa auf die Ankunft unserer Motorräder warten begegnen wir beinahe dem gesamten Spektrum an Klassen, da es der einzige Grenzübergang zwischen Ägypten und Nordostafrika ist. Eine Gruppe ist ein gesponsertes Südafrikanisches Team mit drei fabrikneuen VW Amarok, die ich zuvor noch nie gesehen habe. Sie erzählen uns von einer 300km langen Route durch die nubische Wüste entlang einer stillgelegten Bahnstrecke und sie erzählen uns außerdem, dass es einfach zu fahren sei und wir locker um die 80km/h fahren können. Gekauft! Wir beschließen, die Route zu fahren und werden unsere Reifen wechseln, sobald unsere Motorräder ankommen. Lektion gelernt, vertraue nie einem Ratschlag aus einer höheren Klasse!
Four days after arriving we are getting a little concerned as the bikes still haven’t turned up and the next two days (Fri and Sat) would be the Sudanese weekend. Mr Mezir, our mandatory paper work fixer, called us late on Thurs telling us to get ourselves to the port, pronto, so we can unload our bikes and get through customs with no expensive overtime. Mission accomplished, bikes came off with no bribes to pay and customs were a doddle. Next day the 1 hour job of swapping our tires around turned into a 3 hour epic, as ours are extremely stiff and are notoriously difficult to fit. Prepped with 500km of fuel for normal riding, lots of water and food, it was time to take on our first bike offroad challenge.
Vier Tage, nachdem wir in Wadi Halfa angekommen sind, kommen uns Zweifel, weil unsere Mopeds noch immer nicht da sind und die nächsten beiden Tage (Fr und Sa) sudanesisches Wochenende sind. Mister Mezir, der Mann für den Papierkram ruft uns am späten Donnerstag mittag an und weist uns an, uns schnellstmöglich zum Hafen aufzumachen, dann können wir unsere Bikes noch abladen, ohne Geld für eine Verspätung zahlen zu müssen. Auftrag erfolgreich. Ohne Bestechung dürfen wir mit unseren Mopeds durch den Zoll. Am nächsten Tag wird die mit einer Stunde eingeplante Aufgabe, die Reifen zu wechseln zur dreistündigen Heldentat. Unsere Reifen sind einfach extrem steif und dafür berüchtigt, sich schwer montieren zu lassen. Ausgestattet mit genug Benzin für 500km / Motorrad und „normaler Fahrweise“, viel Wasser und Essen ist es jetzt an der Zeit, unsere erste Offroad Herausforderung anzunehmen.
The road into the desert starts pretty firm but in not too long it deteriorates and becomes deep rutted sand. Our path ahead cuts straight through the desert with nothing but 8 derelict train stations, some gold and a shit load of sand. The first day we travel 110 km in 7 hours of riding with an hour lost for changing a flat tire on chardonnay. This was a bit of a school boy error on my part as I had dropped the pressure in my tires to get a bigger footprint in the soft sand but had done it a bit too much. What occurs is a phenomenon known as tire creep were the tire spins on the rim but the inner tube stays were it is, snapping the valve off! I had another spare one with me but had trashed the one in the wheel (although I know now valves can be bodged up, sorry Sus). That was the hardest day of riding with most of the way being in deep rutted sand that had a tendency to chuck you off or more to the point me, 6 times! I blame chardonnay for having such a fat arse but the other may disagree and blame it on my ropey technique, sketchy counts. When we did look for another route away from the dreaded ruts, we just crawled along spewing out a huge plume of sand from the spinning rear wheel. On one occasion Susi went on a recci for an easier root looking for a firmer path and hit a particular soft patch and buried Luzifer up to her swing arm. That night we camped next to one of the old train stations, thoroughly exhausted we watched another amazing sunset, cooked dinner and sat around a little camp fire with a sky full of stars. I’m sure we were all thinking the same and this was the exactly reason we had come away and this was exactly the little scenario you dream about in your head.
Die Straße in die Wüste beginnt gemäßigt, verschlechtert sich aber bereits nach kürzester Zeit und wird zu tiefem losen Sand. Der vor uns lieende Pfad führt genau durch die Wüste mit nichts als 8 verlassenen Bahnstationen, ein bisschen Gold und einer riesigen Menge Sand. Am ersten Tag schaffen wir 110km in sieben Stunden Fahrt, inklusive einer Stunde fürs Reifenechseln von Chardonnay; eine Art Anfängerfehler, weil ich den Reifendruck gesenkt hatte, um mehr Traktion im weichen Sand zu haben, doch ich habe es etwas zu gut gemeint. Was dann passiert ist, dass die Felge sich zwar dreht, Reifen und Schlauch aber bleiben, wo sie sind, was zur Folge hat, dass das Ventil abreißt. Ich hatte zwar einen Ersatzschlauch, habe ihn aber beim Wechseln kaputtgemacht (außerdem weiß ich jetzt, dass man Ventile auch einkleben kann, sorry Susi). Es ist der anspruchvollste Fahrtag mit überwiegend tiefem, losem Sand, was zur Folge hat, dass man sein Motorrad öfters hinlegt, oder besser gesagt ich, ganze 6 Mal! Ich schiebe es auf Chardonnay und ihren fetten Hintern, aber die anderen schieben es auf mich und meine miserable Technik, man wird es nicht herausfinden. Jedes Mal wenn wir die ausgefahrenen Spuren kreuzen, um eine bessere Route zu finden, entsteht eine riesige Fontäne aus Sand hinter unseren durchdrehenden Hinterrädern. Einmal gräbt sich Susi Luzifer auf der Suche nach besserem Untergrund mit dem Hinterrad bis zur Schwinge in den plötzlich tiefer werdenden Sand ein. In dieser Nacht schlafen wir neben einer der verlassenen Bahnhöfe. Völlig erschöpft schauen wir einen weiteren beeindruckenden Sonnenuntergang an, kochen Abendessen und sitzen um ein kleines Lagerfeuer unter einem Himmel voller Sterne. Ich bin mir sicher, wir denke alle das gleiche, das ist genau der Grund, warum wir hier sind und es ist genau dieses kleine Szenario, welches man in seinem Kopf hat, wenn du davon träumst.
The next day we got up early and struggled to pull off in the deep powdery sand. Before long the desert changed and became deep with no ruts. This stuff was amazing and it reminded me of the amazing feeling of floating in deep powder snow on skis. You could point the bike with plenty of throttle and it literally just floated along. Keeping nice and loose with weight slightly back we could cruise up to 70km. I knew the bike was working hard as the engine ran consistently at the highest temperature it runs at and you had to give it lots of throttle every now and then when you could feel a particularly soft patch of sand suddenly suck the power from the rear wheel. We were starting to worry as our 500km of normal fuel range was getting drunk by the bikes at an alarming rate. We were very relieved when one of the deserted train stations was actually a restocking center with petrol, food and a bore hole with fresh water. After sharing some of our dates with the locals and topping up with fuel we established that it was to service the gold miner in the area, all trying to make it rich and break out of poverty. After an amazing beef kebab stew and bean foul it was back into the saddle for another 100km until we set our tents up in one of the disused railway buildings.
Am nächsten Tag stehen wir früh auf und kämpfen uns durch den tiefen, teilweise pulverartigen Sand. Der Untergrund wechselt zu tiefem Sand ohne Spuren. Das Zeug ist genial und erinnert mich an das unglaubliche Gefühl, im tiefen Pulverschnee mit Ski zu fahren. Man kann einfach Gas geben und sich vom Sand tragen lassen. Mit leicht nach hinten verlagertem Gewicht lässt es sich so gut mit 70km/h cruisen. Ich weiß, dass das Motorrad hat arbeitet , da der Motor konstant auf der Hochtemperatur läuft und man muss trotzdem noch mehr Gas geben. Und sobald man ein Stück mit tieferem Sand erreicht merkt man sofort wie er das Hinterrad sämtliche Power entzieht. Wir fangen an, uns Sorgen zu machen, da die Benzinvorräte für 500km mit alarmierender Geschwindigkeit weniger werden. Wir sind erleichert, als wir feststellen, dass einer der verlassenen Bahnhöfe in Wirklichkeit eine Auffüllstation mit Benzin, Nahrung und einem Bohrloch mit frischm Wasser ist. Nachdem wir ein paar unserer Datteln mit den locals geteilt und unsere Benzinvorräte wieder aufgestockt haben, finden wir heraus, dass diese Station die umliegenden Goldsucher versorgt; alle mit dem selben Gedanken, reich werden und aus der Armut ausbrechen. Nach einem leckeren Kebabeintopf und Bohnenfoul geht es zurück in die Sättel und nach weiteren 100km schlagen wir unsere Zelte in einem der verlassenen Bahnhofsgebäude auf.
Next morning we set off blasting through miles of soft flat sand, riding three abreast, all with our own trail of dust billowing from our knobbly rear tires. All was great until chardonnay started to feel a bit more loose and squirmy than normal. I very quickly realized I had another flat tire. So we went through the normal rig moral of getting the tire off and were quite relieved to find that it was only a puncture and the valve in my remaining tube was intact. It turns out that the young fella who had repaired the pinch puncture (he had put in the tube whilst fitting the tire) had only just covered it with the patch. At an agreed rate of 1 Sudanese pound per hour Susi had the unenviable job of picking the old patch away. With the tube fixed we made good progress to Abu Hamad and refueled and ate a nice chunky lunch of the Sudanese staple, foul (mushed up beans and oil) and bread.
Am nächsten Morgen fahren wir kilometerlang durch weichen flachen Sand, alle drei nebeneinander. Jeder mit seiner eigenen Spur aufgewirbelten Sands. Alles war gut bis Chardonnay beginnt, schwammiger und unsauberer zu fahren, als normal. Schnell wird mir klar, dass ich einen weiteren Platten habe. Also durchlaufen wir die inzwischen normale Prozedur, den Reifen runterzubekommen und sind wirklich froh, als wir feststellen, dass nur der Schlauch an einer Stelle undicht, und das Ventil noch intakt ist. Es stellt sicher heruas, dass der eifrige Junge, der Das Loch, das er beim Aufziehen des Reifens verursacht hat nur mit mäßigem Erfolg geflickt hat. Mit einem ausgemacten Lohn von 1 Sudanesischen Pfund pro Stunde hat Susi den undakbaren Job, den alten Flicken abzubekommen. Mit dem reparierten Schlauch kommen wir gut bis nach Abu Hamad voran und tanken auf, essen ein sudanesisches Mittagessen mit Foul und Brot.
That night it started to get dark and we had another 70km to go before the next village with a locanda. As a democracy the other two voted to pull off the road and see if we could stay in the small village. I wasn’t that keen as I thought it would be headwork and the whole village would turn out and we’d be in one of those really knackering situations. As it turns out it was an amazing and our host were a pair of legends. We were shown to our own private mud house where we all had a bed, somewhere to park the bikes, water to wash with and lots of sweet chai. We were woken before sunrise by the door being shoved open and our host lighting an open fire in the middle of the room. Pretty quick way of getting 3 westerners out of bed is to smoke em out! He then proceeded to roast fresh coffee beans, grind them buy hand and brew the coffee on a charcoal fire. After a shed load of coffee we all speedily packed up our bikes and headed off down the road feeling properly wired and a bit sketchy.
Es wird bereits dunkel und wir haben noch 70km bis zum nächsten Dorf mit Locanda. Die beiden anderen entscheiden demokratisch, gleich hier abzufahren und direkt in dem Dorf nach einer Schlafmöglichkeit zu suchen. Ich bin nicht so scharf darauf, da ich mir denke dass das gesamte Dorf sich versammeln wird und wir wieder in eine dieser unguten Situationen kommen, aus der wir schwer wieder herauskommen. Wie sich herausstellt ist es wunderbar und unsere Gastgeber sind legendär. Uns wird unser privates Lehmhaus gezeigt, wo wir alle ein eigenes Bett haben, eine Ecke, in der wir unsere Motorräder parken können, Wasser, um uns zu waschen und eine Menge süßen Chai. Wir wachen vor Sonnenaufgang auf, als unser Gastgeber plötzlich hereinkommt und ein offenes Feuer in der Mitte des Raumes entzündet. Sehr schnelle Möglichkeit, drei Westliche aus den Betten zu bekommen, ausräuchern! Er beginnt dann, frische Kaffeebohnen zu rösten sie zu zerstoßen und Kaffee in der Glut zu kochen. Nach einer anständigen Menge Kaffee packen wir in Windeseile unsere Mopeds und fahren los, allesamt aufgeputscht und nicht ganz klar.
We arrived at Atbara and spent a night and afternoon just relaxing and looking to make our way south to Khartoum rested. Next morning the unthinkable happened, my last tube lost the valve when the tire deflated. Out of pure luck this happened right outside of one of the many tire shacks dotted all over Sudan and the rest of Africa, I suspect. I had sworn to Sus that a valve snapping off was terminal for the tube but to my surprise the guy simply sandwiched a new valve in the hole and repaired the hole in the tube with some old inner tube and rubber glue. Bam job done and all in all, it cost 1 euro! We carried on south to Shendi and spent a couple of days doing routine maintenance on the bikes. This included cleaning chains, washing our foam air filter in petrol and re oiling them after the severe clogging they had taken in the desert and general tweaks usually involving duct tape, zips ties or jubilee clips.
Wir kommen in Atbara an und verbringen eine Nacht und einen Nachmittag mit Entspannen und schauen, das wir alles für unsere Etappe nach Khartum geregelt bekommen. Am nächsten Morgen passiert das Undenkbare, bei meinem letzten Schlauch reißt das Ventil ab, weil er über nacht Luft gelassen hat. Glücklicherweise passiert das genau vor einem Reifenschuppen, die überall im Sudan und in ganz Afrika verstreut sind, was ich annehme. Ich habe Susi geschworen, dass ein ausgerissenes Ventil das Ende für einen Schlauch bedeutet, aber zu meiner Überraschung schraubt der Typ einfach ein neues Ventil ein und repariert das Loch im Schlauch mit einem alten Stück Schlauch und Gummiklebstoff. Erledigt! Und alles in allem kostet es nicht einmal einen Euro. Wir fahren weiter Richtung Shendi und verbringen ein paar Tage mit Reparaturen und Wartung unserer Mopeds, unter anderem Ketten waschen, Luftfilter in Benzin auswaschen und neu einölen, nachdem sie im Wüstensand verstopft und verklebt sind, sowie Kleinreparaturen mit Tape, Kabelbindern und Rohrschellen.