Wir sind in Aswan, das ist der Ort wo man sein muss, wenn man in den Sudan gelangen will. Wenn man darüber nachdenkt, wie groß die Landgrenze ist, die sich Ägypten und der Sudan teilen, ist es schon komisch, dass die einzige Möglichkeit, in den Sudan zu kommen die über den Seeweg ist, nebenbei bemerkt dauert das ewig. Die ganze Prozedur dieses Grenzübergangs ist schon ein Abenteuer für sich allein.
Am Montag den 14ten stehen wir um 6 Uhr früh auf, was weit vor unserer üblichen Zeit ist, um uns auf den Weg durch die Ostwüste zum Niltal zu machen. Die Straße durch die Wüste ist der Wahnsinn, kein Müll, keine Menschen, kein Lärm, kein Garnix außer Steinen, Sand und ein paar hartnäckigen Bäumen, die diesem lebensfeindlichen Ort trotzen. Wir nähern uns dem Niltal und plötzlich kann ich Erde, Bäume und meine Umgebung riechen. Erst da fällt mir auf, dass die Wüste absolut geruchlos war.
Das Niltal ist ganz anders, ein Dorf nach den anderen liegt am Ufer des Nils. Jeder Zugang zu diesem lebensnotwendigen Wasser wird in dieser schwierigen Umgebung unserer Erde genutzt. Unsere Geschwindigkeit reduziert sich gewaltig. Manchmal habe ich das Gefühl, die Straße besteht aus mehr Verzögerungshügeln als Straße selbst. Jeder zweite Fahrer oder Fußgänger macht uns darauf aufmerksam, dass wir fälschlicherweise unser Licht eingeschalten haben, also bewegen wir uns die ganze Zeit in einem Lichthupenmeer. Ägypter benuzen ihr Licht nur sehr selten, oft nicht einmal in der Nacht. Muss aus bezinschonungstechischen Gründen wegen ihres enormen Umweltschutzgefühls sein. J(siehe riesige Müllhaufen überall) Ich zähle die Kilometer bin Aswan, es kommt mir ewig vor. Endlich erreichen wir das sudanesische Konsulat in der Stadt, das war der Grund für unsere Eile, wir mussten vor 13.30 Uhr da sein. Der nette Herr vom Konsulat meint unsere Visa wären dann in 7 Tagen fertig, Inshallah! Im Internet haben wir gelesen, ein Franzose hat sein Visum vor 4 Wochen innerhalb von 3 Stunden bekommen. Also probieren wir alles, nett fragen, mehr Geld anbieten, ihm erzählen wir hätten Beziehungen, alles ohne Erfolg! Ishallah 5 bis 7 Tage. Sollten wir das Visum erst in 7 Tagen bekommen, wäre es möglich, dass wir die Fähre, die nur einmal pro Woche fährt, um ein paar Stunden versäumen.
Nicht gerade glücklich machen wir uns auf den Weg zum Nile Navigation Office um die Tickets für uns und unsere Mopeds zu reservieren. Mr Sahal macht uns nicht unbedingt glücklicher indem er uns mitteilt, dass vielleicht kein Platz auf der Barge für unsere Mopeds ist. wenn das der Fall ist, müssen wir 2 Wochen statt Einer in Aswan bleiben und ganz derb gesagt Aswan ist ein absolutes Drecksloch. Die Stadt ist, abgesehen von der Hauptstraße, zugemüllt und das immanente Hupkonzert macht es auch nicht besser. Die meisten Restaurants verlangen das Doppelte für Touristen, die Sprüche der Verkäufer, um uns in ihren shop zu locken, werden immer blöder. Wenn wir am Nileufer entlang laufen, können wir kein normales Gespräch führen, manchmal nicht einmal einen Satz beenden, weil uns 100e von Bootsbesitzern eine überteuerte Bootsfahrt andrehen wollen. Die Public ferry gibt es nicht mehr; Nein das ist viel teurer; blabla Kein Lüge ist ihnen zu schäbig. No, Shokran! (=Nein, danke!) ist unsere Standartphrase sobald jemand nur in unsere Richtung schaut. Wenn das nicht hilft, was meistens der Fall ist, versuchen wir es mit ignorieren. Nächster Schritt ist zu erklären, dass wir wirklich gerne allein sein wollen und in wirklich harten Fällen geben sie nicht einmal nach “Lass uns in Ruhe!“ auf.
Within all this craziness we still find lovely people. An old man walking through the whole city to bring us to a shop which might sell the rope we asked him about. Girls from our hotel reception give me loads of cake. Other people invite us to their wedding.
Inmitten dieser absoluten Verrücktheit finden wir aber trotzdem sehr sehr liebe Leute. Ein alter Mann läuft mit uns durch halb Aswan nur um ein Abschleppseil für uns zu finden. Die Mädls unserer Hotelrezeption schenken mir Kuchen. Wie werden zu einer Hochzeit eingeladen.
My overall impression of Egypt is: Crazy, sand, exhausting, streetfood, hassle, red sea, pimped cars, skinny horses, dirt, Shisha, men, donkeys, flashlights and some really nice people which are sometimes hard to see, cause of all the other impressions. But this is exactly what we thought before we entered Egypt.
Meine Eindrücke von Ägypten sind: Verrückt, Stress, Sand, anstrengend, Fallafle, Hassle, Rotes Meer, aufgemotzte Autos, abgemagerte Pferde, Dreck, Wasserpfeife, Männer, Esel, Lichthupe und einige wirklich nette Leute, die manchmal schwer in diesem Chaos zu erkennen sind.
Einen Tag fahren wir nach Abu Simbel. Der fanszinierende Tempel wurde Stein für Stein abgetragen und wieder aufgebaut. Der Tempel wäre beim Stauen das Nasser Lakes (weltweit größter künstlicher See) dem Wasser zum Opfer gefallen.
Am Samstag bekommen wir endlich grünes Licht für unsere Mopeds und am Sonntag auch noch unsere sudanesichen Visa. Inshallah! Alle anderen Overlander mit Autos hatten nicht so viel Glück, da kein Platz auf der Fähre ist. Echt schade, wären gern ein Stück zusammen gefahren. Aber wir treffen sie ganz bestimmt wieder. Weil dieses Mal nur ein kleines Cargoboat auf dem Weg ist, sind auch viel weniger Passagiere an Bord, deswegen können wir sogar ein Kabine ergattern. Als uns Mr. Sahlah auch noch ein Foto zeigt, zahlen sich die 20Euro extra doch gleich viel leichter.
Am Schiff angekommen stellt sich heraus, dass die Kabine doch stark vom Foto abweicht, aber wir sind müde und können es so und so nicht ändern. Ich wache um Mitternacht auf, jemand hört recht laut Musik, aber zum erstem Mal seit langer Zeit ist die Musik echt toll, Leute fangen an mitzusingen und zu klatschen. Meine Zehen bewegen sich im Rythmus und ich bin glücklich! Ich schlafe wieder ein. Um 2.44 fühle ich etwas auf meinem Bauch, als ob etwas runtergerutscht wäre. Ich nehme mein Taschenlampe leuchte auf den Boden, da ist nix. Die hoch frequenten kaugeräusche im Hintergrund bringen mich zuruck zu meinem ersten Verdacht. Ratten! J
Wir erreichen Wadi Halfa mit ein wenig Verspätung. Grund dafür war ein Motorausfall, weil sich unterwegs ein Fischernetz in die Schiffsschraube gewickelt hat. Auch hier ist das Anstellsystem beim Zoll nicht wirklich ausgereift, aber die Sudanesen sind total nett. Sogar unsere Schwarzmarkt-Geldwechsel-Hinten im Auto-Transanktion ist wirklich lustig und total entspannt. Unsere Wechselkurs ist der Wahnsinn wir bekommen 5 Spounds pro Euro, wobei der offizielle Wechselkurs bei 3,6 liegt. Keine Ahnung wie das funktionieren soll, aber das tut es.
Sudan is great! We love it from the first moment!
Der Sudan ist der Wahnsinn! Wir lieben dieses Land seit dem ersten Moment!